Der Kampf um die Heimatfront
Die Reservisten der Bundeswehr, zivil-militärische Zusammenarbeit und die Bedeutung von Hochschulen
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung e.V., Tübingen)
FRANKFURT/M.
Mittwoch, 29. Oktober 2014, 19 Uhr
Café Koz, Studierendenhaus Campus Bockenheim, Mertonstraße 26-28 (U Bockenheimer Warte)
Die Bundeswehr ist keine Landesverteidigungsarmee mehr. So heißt es im Weißbuch der Bundeswehr von 2006: „Die Struktur der Bundeswehr wird konsequent auf Einsätze ausgerichtet.“ (S. 12)
Die Strukturreform der Bundeswehr hin zu einer Interventionsarmee verändert die Funktion, das Selbstverständnis und die Bedeutung der Armee grundlegend. Während Kriegseinsätze im Ausland zur ‚Kernkompetenz‘ erhoben werden, ist im Inland eine strategische Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Militär und zivilen Bereichen des Staates und der Gesellschaft zu beobachten. Eine entscheidende Rolle für letzteres nehmen dabei Reservisten der Bundeswehr ein.
Im Rahmen einer umfassenden Sicherheitsstrategie arbeiten nun bundesweit zivile Institutionen des Katastrophenschutzes mit „Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften“ (RSUKr) der Bundeswehr zusammen, die ausschließlich aus Reservist_innen bestehen.
Ein anderer Fokus der Bundeswehr und der Reservisten liegt jedoch auf Hochschulen und Universitäten. Militärforschung, die sozialwissenschaftliche Wissensproduktion zu Außen-und Sicherheitspolitik und die Ausbildung ‚ziviler Führungskräfte‘ machen diese Institutionen zu wichtigen zivilen Kooperationspartner_innen des Militärs. Dagegen wehren sich jedoch immer mehr Hochschulen durch die Einführung von Zivilklauseln, wie zum Beispiel die Universität Frankfurt am Main.
In dieser Veranstaltung sollen verschiedene Aspekte dieser Entwicklung vorgestellt und anschließend diskutiert werden.
Veranstaltungsankündigung als pdf
Die Referentin Claudia Haydt ist Vorstandsmitglied der Informationsstelle Militarisierung (IMI) und der Europäischen Linkspartei, Mitarbeiterin im Bundestag (Militär-, Sicherheitspolitik), Hochschuldozentin für Sozialarbeit und Mitglied der DFG-VK.
Die Veranstaltung der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Frankfurt findet in Kooperation mit der Grünen Hochschulgruppe Uni Frankfurt im Rahmen der Internationalen Aktionswoche für militärfreie Bildung und Forschung statt.
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich
Kinderbetreuung ist auf Anfrage möglich (dfgvkffm@t-online.de)